EXECUTIVE MASTER OF ARTS ADMINISTRATION, UNIVERSITÄT ZÜRICH
Unsere Kulturlandschaft befindet sich im Umbruch. Manche Kritiker sehen das ausschliesslich als Bedrohung, andere feiern den Vormarsch der populären Kultur und neuer, meist digitaler Kulturformen als eine Befreiung von kultureller Bevormundung. Die Wahrheit liegt vermutlich zwischen Kritik und Apologie bzw. schliesst Elemente von beidem ein.
Dieses Modul wird sich vor allem mit den Veränderungen selbst auseinandersetzen und einige Trends dieser Transformationen herausarbeiten. Die hier wesentlichen Triebkräfte der Entwicklung sind Technologie sowie Urbanisierung.
Wir betrachten konkrete Fallbeispiele in Bezug auf beide Dynamiken. Einerseits wird es darum gehen, aufzuzeigen, wie technologische Innovation sowie die Intervention von z. B. Digitalisierung traditionelle Praktiken und Verhältnisse der Kultur, ihrer Akteure, Institutionen und Inhalte beeinflussen, andererseits werden wir uns damit beschäftigen, wie die Stadt zum Generator neuer Kulturtrends wird und zugleich z. B. durch Gentrifizierung einerseits oder Migration andererseits die Grenzen ihrer sozialen Integrationsfähigkeit infrage stellt.
Zwei sich gegenseitig verstärkende Effekte spielen daher für die aktuelle Kulturentwicklung und die von Kunstinstitutionen eine zentrale Rolle. Soziale, ökonomische und technologische Interventionen und Innovationen haben in unserer Kulturlandschaft tiefere Spuren hinterlassen. Die Landschaft selbst «verflüssigt» sich, wird zum Plasma, in dem Realität und Virtualität verschmelzen. Dies hat fundamentalen Einfluss auf die Arbeit von Kulturmanagerinnen und Kulturmanagern.