Michael Schindhelm | THE END OF AGING, AUSSTELLUNG BEI KBHG BASEL

The End of Aging, Ausstellung bei KBHG Basel

The End of Aging, Ausstellung bei KBHG Basel

Die Kulturstiftung Basel H. Geiger I KBH.G I freut sich, eine Kollaboration mit dem multidisziplinär arbeitenden deutschstämmigen Schweizer Autor, Filmemacher und Kurator Michael Schindhelm bekannt zu geben. Schindhelm hat von 1996 bis 2006 das Theater Basel als Direktor und Intendant geleitet. Das ehrgeizige Projekt wird die Räumlichkeiten der KBH.G vollständig transformieren. Bestehend aus zwei unterschiedlichen Ausstellungen, beide als immersive Räume konzipiert, werden von Mai bis November 2024 stattfinden und die Zusammenarbeit mit Künstler:innen, Wissenschaftler:innen, Schauspieler:innen und Designer:innen präsentieren.

Die Eröffnungsausstellung mit dem Titel «The End of Aging» vom 3. Mai bis 21. Juli 2024 wird in die faszinierende Welt der Flucht vor biologischer Sterblichkeit eintauchen und Spekulationen über die Möglichkeiten und Konsequenzen der Umkehrung des Alterungsprozesses bieten. Die zweite Ausstellung «Roots» (Wurzeln), die vom 30. August bis 17. November 2024 stattfindet, wird die postkoloniale Geschichte Balis durch das Leben und den Einfluss des deutschen Künstlers Walter Spies erforschen und kritische Perspektiven auf Massentourismus, historische Ereignisse und kulturelle Identität umfassen. Beide Projekte werden eine alternative Sichtweise auf jüngste Entwicklungen in der globalen Gesellschaft der Menschheit bieten und die Besucherinnen und Besucher dazu einladen, sich mit einigen der relevantesten Fragen unserer heutigen Gesellschaft auseinanderzusetzen.

The End of Aging

In einer Welt, die eine biotechnologische Revolution erlebt, hat das Projekt das Ziel, das drängende Problem des Alterns anzugehen, von einigen als die grösste gesellschaftliche Herausforderung unserer Zeit beschrieben. Die immersive Ausstellung wirft Fragen zu den sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Auswirkungen der Langlebigkeit auf. Dabei verschwimmen Realität und Fiktion durch für die Ausstellung entwickelte Kurzfilme, dystopische Umgebungen durch eine an Science-Fiction erinnernde Szenografie und komplexe Klanglandschaften. Parallel dazu bieten Einblicke von international renommierten Wissenschaftlern die Gelegenheit für Besucher:innen, einen Blick in die mögliche Zukunft der biotechnologisch unterstützten Lebensverlängerung zu werfen.

In Zusammenarbeit mit Giulio Margheri, Architekt und Stadtplaner bei OMA, Luca Moscelli, Gründer von Buromosa, einem Architekturbüro mit Sitz in Rotterdam und Till Zehnder, Klangdesigner, wird Schindhelm die KBH.G mit einer standortspezifischen, immersiven Installation umgestalten. Diese wird das Innere eines verlassenen Krankenhauses in der Zukunft detailgetreu nachbilden. In zwei Teilen angelegt, werden die Besucher:innen zunächst Video- und Audioarbeiten erleben, die eine fiktive Zivilisation darstellen, in der Menschen bedeutend längere Leben führen und den Alterungsprozess umkehren können. Während die Besucher:innen durch die zahlreichen Krankenhausbereiche navigieren, darunter ein Kontrollraum, ein Operationssaal, ein Labor und ein Genesungsraum, werden sie auf audiovisuelle Szenen und Umgebungen stossen, die verschiedene herausfordernde Möglichkeiten in der nahen Zukunft zeigen.

Fünf Schauspieler:innen und Musiker haben neben Michael Schindhelm an dem Projekt teilgenommen: Tabitha Frehner (Schauspielerin), Graham Valentine (Schauspieler, Synchronsprecher), Jürg Kienberger (Musiker, Schauspieler), Hana Motokura (Kinderdarstellerin) und Urs Baur aka Black Tiger (Rapper). Innerhalb der Ausstellung werden diese Persönlichkeiten Schlüsselthemen im Zusammenhang mit Anti-Aging erkunden, darunter Biomarker zur Umkehr des biologischen Uhrzeigers, die Auswirkungen eines gesunden Lebensstils auf die Langlebigkeit, Verjüngungsstrategien, die Unvermeidlichkeit des Todes, Karriereverlängerungen und die wissenschaftlichen Merkmale des Alterns. Diese Themen werden in vier Kategorien organisiert: Wissenschaft, Wirtschaft, Ethik und das Alter.

Die Präsentation umfasst eine Reihe von Kurzfilmen mit individuellen Charakteren, die jeweils einzigartige Perspektiven von negativen bis positiven Szenarien bieten. In diesen Kurzfilmen begegnen wir etwa einem Mann, der seinem Avatar in fünfzig Jahren begegnet, einer Vierzehnjährigen, die in Wahrheit über hundert Jahre alt ist und ihre biologische Uhr umgekehrt hat, oder einer Frau, die in einer Ökodiktatur gelebt hat, sowie ihrer Tochter, die unter mysteriösen Umständen trotz Geburtenverbot zur Welt gekommen ist. Obwohl die Charaktere nicht direkt interagieren, werden ihre Gespräche zu einem übergreifenden Narrativ zum Thema Langlebigkeit verwoben. Die Filme werden auch fesselnde Animationen mit medizinischer Bildgebung einbeziehen, und ein Lab-Raum wird Besucher:innen dazu einladen, sich auf eine Erkundung der Welt der Nanotechnologie zu begeben.

Der zweite Teil der Ausstellung wird einen umfassenden Überblick über den aktuellen Stand der wissenschaftlichen Forschung und Entwicklung im Bereich der Langlebigkeit präsentieren. Innerhalb der Ausstellung werden Besucher:innen kurze Interviews mit Experten aus verschiedenen internationalen öffentlichen und privaten Institutionen erleben, darunter namhafte Spezialisten für soziale, wirtschaftliche und religiöse Aspekte des Themas. Dazu gehören der Nobelpreisträger Venki Ramakrishnan, Fiona Marshall, Präsidentin für biomedizinische Forschung bei Novartis, und Michael N. Hall, der mTOR entdeckte, ein entscheidendes zelluläres Signalmolekül, das verschiedene biologische Prozesse reguliert. Sie werden ihre Perspektiven zur Zukunft der Langlebigkeit teilen.

Michael Schindhelm sagt: «Die Langlebigkeit ist ein Wunsch so alt wie die Menschheit selbst. In naher Zukunft könnten wir zahlreiche Möglichkeiten haben, den Alterungsprozess zu verlangsamen oder sogar umzukehren, einige befinden sich in Proof-of-Concept-Experimenten, andere bereits in klinischen Studien. Die ersten Anti-Aging-Medikamente könnten innerhalb eines Jahrzehnts verfügbar sein, gefolgt von einer Vielzahl von Therapien. Dennoch setzt sich die Ausstellung mit den sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Auswirkungen der Langlebigkeit auseinander. Wollen wir wirklich ewig leben? Wie würde die Gesellschaft mit Menschen im Alter von 150 Jahren oder älter umgehen? Gibt es die Notwendigkeit, das Recht zu sterben, zu erlassen? Diese Fragen und mehr werden in dieser Ausstellung erforscht. Definitive Antworten mögen schwer zu finden sein, aber mit Hilfe von spekulativer Fiktion und Einblicken von international renommierten Wissenschaftlern können wir einen Blick auf die mögliche Zukunft der Langlebigkeit werfen.»

Raphael Suter, Direktor der KBH.G, erklärt: «Zum ersten Mal hat die KBG.H einen Kurator eingeladen, an einem Projekt mit zwei Ausstellungen zu arbeiten. Michael Schindhelms Erfahrung in der Gestaltung kultureller Narrative bringt eine einzigartige Perspektive in die Erkundung der Langlebigkeit ein, indem er Wissenschaft und Kunst nahtlos verbindet, um zum Nachdenken über die Auswirkungen der Flucht vor biologischer Sterblichkeit anzuregen.»

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