Glücklich

Am Tag nach dem Absturz einer SAAB 340 zwischen Zürich und Basel blieb der Flughafen in Basel menschenleer. Ich schien der einzige zu sein mit dem ausreichenden Gottvertrauen, sich am Tag danach von hier aus mit einer Maschine selben Typs in die Luft katapultieren zu lassen. Ich beruhigte mich gerade am Anblick eines einzelnen Mannes, der mit einem Aktenkoffer zweifelsohne auf dem Weg zu seinem Gate war, als sie zum ersten Mal den verspäteten Abflug meiner Maschine ankündigten. Ich setzte mich auf eine der leeren Bänke in der Wartehalle, in der sich immerhin zwei Frauen vom Reinigungspersonal zu schaffen machten, und blätterte zerstreut in Tolstois „Eine Zusammenfassung der vier Evangelien“, die ich aus Versehen mitgenommen hatte.

Nach einer weiteren Mitteilung, das Flugzeug könnte frühestens eine Stunde später abfliegen, hatte die Unruhe ein Ende, als ein Mitarbeiter vom Bodenpersonal auf mich zukam und mir beinahe flüsternd zu verstehen gab, mein Flug sei annulliert und ich möchte ihn zu einem anderen Flugsteig begleiten, von dem aus in wenigen Minuten eine Maschine nach Frankfurt starte. […]

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