Michael Schindhelm | HAT DIE KIRCHE IN DER STADT RELIGIöSE KOMPETENZ?

Hat die Kirche in der Stadt religiöse Kompetenz?

Als ich von Felix Felix gefragt wurde, über religiöse Kompetenz der Kirche in der Stadt zu reden, habe ich – möglicherweise fahrlässig – ohne weiteres zugesagt, obwohl ich die Idee der City-Kirche erst seit kurzem und ihre Realisierung nur in Basel kannte. Zugegeben: Ich habe mich seitdem schon ein paar Mal für meine Spontaneität in solchen Sachen verflucht, ich hoffe, Sie tun es nicht auch. – Die Frage lautet: Hat die Kriche in der Stadt religiöse Kompetenz? Die Kirche in der Stadt ist sicherlich nicht dasselbe wie die City-Church, also habe ich mir gedacht, ich werde mich auch nicht auf die Alternative von Kirche reduzieren, die die meisten von ihnen repräsentieren. Dies tue ich auch deshalb nicht, weil mir als weit Aussenstehendem scheint, dass die Kirche natürlich noch immer unteilbar ist (und sein will), dass sie allen Diversifizierungs- und Deregulierungstrends in der Gesellschaft und auch in ihr selbst zum Trotz im Kern ein Kraftzentrum hat, von dem aus sie alle ihre Glieder mit mehr oder weniger Energie und Blut versorgt. Lassen wir also einmal die Phänomene der Öffnung, die Illustration der Ökumene, die Gebärden der Toleranz beiseite. Kirche ist doch nur so lange Kirche, so lange sie noch Urgestein hat, so lange sie – bei allem Emanzipationsanspruch einiger ihrer Kreise – ihre Herkunft nicht verleugnet und sich zum Kanon christlichen Lebens bekennt. […]

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