Michael Schindhelm | ROOTS VON MICHAEL SCHINDHELM 30. AUGUST – 17. NOVEMBER 2024 IN BASEL (KBHG)

ROOTS VON MICHAEL SCHINDHELM 30. AUGUST – 17. NOVEMBER 2024 IN BASEL (KBHG)

ROOTS VON MICHAEL SCHINDHELM 30. AUGUST – 17. NOVEMBER 2024 IN BASEL (KBHG)

 

Die Kulturstiftung Basel H. Geiger | KBH.G freut sich, das zweite ortsspezifische, immersive Projekt im Rahmen ihrer einjährigen Zusammenarbeit mit dem Autor, Filmemacher und Kurator Michael Schindhelm bekannt zu geben.

Die Kulturstiftung Basel H. Geiger wird vom 30. August bis 17. November 2024 ein bahnbrechendes Projekt mit dem Titel ROOTS enthüllen. Dieses immersive Erlebnis verspricht, die reiche Geschichte, die lebendige Kultur und die faszinierende Kunst Balis in den Räumlichkeiten der Stiftung zu vereinen.

Die Ausstellung dreht sich um die rätselhafte Figur des in Russland geborenen deutschen Künstlers Walter Spies (1895 – 1942), dessen Einfluss auf die kulturelle Landschaft Balis bis heute nachhallt. Das Vermächtnis von Spies ist eng mit der zeitgenössischen Erzählung Balis verwoben, und ROOTS zielt darauf ab, seine tiefgreifende Wirkung zu ehren und gleichzeitig das postkoloniale Erbe der Insel im letzten Jahrhundert zu erforschen.

Im Zentrum von ROOTS liegt die Villa Iseh, ein Rückzugsort, den Spies 1937 in Iseh, Karangasem, errichtete. Ursprünglich ein Zufluchtsort für Walter Spies, wurde sie später zu einem bekannten Ziel für die Reichen und Berühmten, darunter David Bowie, Yoko Ono und Mick Jagger.

Die Besucher werden eingeladen, das Labyrinth der Räume in der Villa zu erkunden, von der Rezeption über Schlafzimmer, Korridore, Wohnbereiche bis hin zu einem Poolraum. Die Ausstellung wird die Themen Massentourismus, Umweltzerstörung und das komplexe Zusammenspiel kultureller Identitäten auf Bali untersuchen.

Zu den Höhepunkten zählen Werke des Malers Made Bayak und des Grafikdesigners Gus Dark, die den balinesischen Kampf zur Bewahrung ihrer kulturellen Identität angesichts zeitgenössischer Herausforderungen erforschen. Zudem werden eine Reihe von Filmen und Installationen gezeigt, die entscheidende Momente der balinesischen Geschichte, einschließlich des Völkermords von 1965, reflektieren.

Auszüge aus Michael Schindhelms Doku-Fiction-Film ROOTS werden die Ausstellung begleiten. Der Film zeigt Walter Spies, wie er die sich durch die moderne Landschaft Balis bewegt. Durch Begegnungen mit balinesischen Künstlern und Persönlichkeiten ringt der Geist von Spies mit seinem eigenen Erbe und dem anhaltenden Einfluss der westlichen Zivilisation auf der Insel. Die Besucher werden eingeladen, ihn auf seiner Reise über die heutige Insel zu begleiten, 99 Jahre nach dem ersten Besuch des Malers.

ROOTS ehrt das umfangreiche Erbe von Spies, indem es seine Geschichte in die zeitgenössische Erzählung Balis einwebt und die Komplexität des kulturellen Austauschs erforscht. Durch die Tänzerin Dewa Ayu Eka Putri, den Musiker Putu Tangkas Adi Hiranmayena und balinesische Mitwirkende, darunter der international renommierte Choreograph Wayan Dibai, der Galerist Agung Rai und viele andere, wird der Geist von Spies in dieser Ausstellung erweckt.

Im Jahr 1923 brach Walter Spies von Europa in die Tropen auf, um eine neue Welt und künstlerische Inspiration zu suchen. Trotz seines bedeutenden Einflusses als Künstler ist seine Geschichte im westlichen Bewusstsein weitgehend verblasst. Geboren 1895 in Moskau und tragisch 1942 vor der Küste Sumatras auf See ums Leben gekommen, bleibt das Vermächtnis von Spies ein Jahrhundert nach seiner Ankunft auf Bali weiterhin einflussreich. Von den Balinesen als Pionier des Modernismus auf der Insel angesehen, erlebte Spies unter dem allgegenwärtigen Einfluss der balinesischen Kunst eine tiefgreifende künstlerische Transformation. Trotz Ausstellungen in Berlin und Dresden und Freundschaften mit angesehenen Künstlern wie Oskar Kokoschka und Otto Dix bis hin zu Friedrich Murnau, Margaret Mead und Charlie Chaplin steht sein Ansehen in seiner Heimat in keinem Vergleich zu seinem verehrten Status auf Bali.

Michael Schindhelm sagt: „Die Ausstellung ROOTS und die gleichnamige Doku-Fiction sind als kollektives Erinnerungsprojekt zu verstehen, das sich mit einem wichtigen Aspekt der postkolonialen Geschichte Balis befasst: dem Einfluss der westlichen modernen Kultur auf die balinesischen kulturellen Traditionen. Die wechselvolle Geschichte von Walter Spies auf der Insel und ihre Auswirkungen auf die anschließende Transformation Balis zu einem globalen Tourismusziel wird als ‚shared heritage‘ verstanden. Zusammen mit den Protagonisten der heutigen balinesischen Kultur versucht ROOTS, das von Walter Spies hinterlassene Erbe in seinen historischen Kontext zu stellen und gleichzeitig seine Bedeutung für die heutige Entwicklung Balis zu verstehen.“

Raphael Suter, Direktor der KBH.G, erklärt: «Mit ROOTS wird das zweiteilige Ausstellungsprojekt mit Michael Schindhelm fortgesetzt. Wie schon bei The End of Aging hat er ein Thema aufgegriffen, das einen Bezug zu Basel hat, der im breiten Bewusstsein nicht sehr verankert ist. Das Museum der Kulturen verfügt über eine der wichtigsten Sammlungen balinesischer Kunst. Es gab Feste und Veranstaltungen in Basel, die zu einer engen Verbindung mit den Kulturschaffenden der Insel führten. Diesen Strang nimmt Michael Schindhelm auf und führt ihn auf seine eigene Weise fort. Einmal mehr konzentriert er sich nicht einfach auf einen Ort (Bali) oder einen Künstler (Walter Spies), sondern hinterfragt globale ökologische und ökonomische Entwicklungen. Mit den zwei Ausstellungen unter dem Oberbegriff Bids for Survival betritt die KBH.G Neuland und erweitert ihre Ausrichtung einmal mehr.»

 

Neuen Kommentar hinterlassen